Dienstag, 23. September 2014

Obst im Herbst

Hallo, heute möchte ich Euch ein paar meiner liebsten Obstsorten die im Herbst erhältlich sind vorstellen. Einige davon werdet Ihr vermutlich kennen, andere sind nicht ganz so bekannt. Gekauft habe ich alle im von mir aus nächsten größeren Supermarkt.

Hier ist ein Video in dem ich alle Obstsorten von innen und außen zeige und ein Bisschen was dazu erzähle:



Gemeinsam haben alle vorgestellten Obstsorten, dass sie süß und lecker sind, meist mit einer leicht säuerlichen Note.

Weintrauben & Mini Kiwis


Kaktusfeigen sind die Früchte des Opuntien Kaktus. Diese etwa Mannshohe Kaktusart verbreitet sich in wärmeren Ländern Gestrüppartig. Die Opuntien sind die Wirtspflanzen für die Cochenilleschildlaus, aus der der rote Lebensmittelfarbstoff Karmin gewonnen wird.
Vom Menschen können nicht nur die Früchte gegessen werden, sondern auch die fleischigen Blätter. Leider ist die ganze Pflanze inklusive der Früchte mit feinen Stacheln besetzt die man sich sehr leicht einziehen kann. Die Früchte die man bei uns im Handel bekommt wurden meist schon von den Stacheln befreit, allerdings bleiben trotzdem immer wieder ein paar Stacheln übrig, weshalb man die Früchte nie mit bloßen Händen anfassen sollte.
Das Fruchtfleisch ist weich und saftig und durchzogen von extrem vielen harten Kernen die man ruhig mitessen kann, auf die man aber besser nicht fest drauf beißen sollte.
Es gibt zwar auch frostfeste Opuntien-Arten, die Früchte die man bei uns zu kaufe bekommt stammen aber von einer Art die bei uns nicht winterfest ist. Die Kaktusfeigen bei mir im Bild kommen aus Italien.

Kaktusfeigen

Etwas weniger Exotisch sind Feigen. Feigen wachsen auf einem struppigen Zwischending aus Baum und Strauch. Da es auch sehr frostfeste Sorten gibt sieht man sie immer häufiger in den heimischen Gärten. Die Früchte im Supermarkt haben im Vergleich zu den frisch gepflückten eine relativ feste Schale und eine längere Lagerfähigkeit. Gegessen werden kann die gesamte Frucht samt Schale. Die winzigen weichen Kerne fallen beim Essen gar nicht auf.
Das erste Mal habe ich frische Feigen während einer Ferialpraxis gegessen. Eine Arbeitskollegin hat jeden Tag einen großen Korb frischer Feigen aus ihrem Garten mitgebracht und an alle verteilt. Sobald ich mal einen eigenen Garten habe wird es dort auch Feigen geben.

Feige

Leider nur in tropischen Gefilden wächst die nächste Frucht. Es handelt sich um die Mangostane, die Königin der Früchte. Sie trägt diesen Namen absolut zurecht, ist sie doch eine der wohlschmeckendsten Früchte Überhaupt. Der tropisch süß säuerliche Geschmack ist so ausgeglichen und köstlich wie kaum etwas sonst.
Die Mangostane wächst auf hohen Bäumen. Zu uns kommt sie per Luftfracht aus Thailand. Man sollte sie sehr rasch aufbrauchen, da die Früchte nur wenige Tage haltbar sind.
Qualitätsmerkmale sind eine saftig grüne Blattrosette sowie eine dunkelviolette Schale die auf Druck leicht nachgibt. Sollten diese Punkte nicht erfüllt sein, kauft die Frucht nicht, sie ist dann mit hoher Wahrscheinlichkeit verdorben.
Essen kann man das schneeweiße in Segmente geteilte Fruchtfleisch sowie eventuell darin befindliche Kerne. Die Kerne sind weich und schmecken sehr angenehm nussig.
Um an das köstliche Innere der Frucht zu gelangen zieht man erst die Blattrosette ab und drückt dann die Frucht sanft zusammen. Die dicke feste Schale bekommt somit Risse an denen man sie leicht auseinander brechen kann um das Fruchtfleisch zu entnehmen.
Der Geschmack entlohnt einen sofort für den hohen Preis und das schlechte Verhältnis von Schale zu Fruchtfleisch.

Mangostanen
Auf heimischen Bäumen wiederum wächst die Nektarine, eine enge Verwandte des Pfirsichs. Sie unterscheidet sich von ihm in erster Linie durch die glatte Schale und die Tatsache, dass auch feste Früchte sehr gut schmecken. Man kann sie essen wie einen Apfel, allerdings ist der große harte Kern in der Mitte nicht essbar.

Nektarine
Allseits bekannt sind die bei uns heimischen Weintrauben. Viel brauche ich über diese Früchte nicht erzählen. Mittlerweile gibt es auch große kernlose Sorten wie die in meinem Bild.


Weintrauben
Ursprünglich aus Asien stammt die nächste Frucht über die ich erzählen möchte. Sie wächst an langen Ranken, am ehesten Vergleichbar mit Wein. Da sie auch sehr tiefe Minusgrade problemlos übersteht wird sie auch bei uns immer beliebter und die Früchte auf dem Bild unten sind tatsächlich nicht so weit gereist wie man vielleicht vermuten möchte, sie stammen von einem Biohof in der Steiermark. Es handelt sich um Mini Kiwis.
Im Gegensatz zu den großen Kiwis die jeder kennt, haben sie eine glatte essbare Schale. Die gesamte Frucht kann so wie sie ist gegessen werden. Das Fruchtfleisch ist etwas süßer als das der großen Kiwi, aber sonst recht ähnlich. Von der Größe her ähneln die Früchte Weintrauben.

Mini Kiwi
So das war es, ein Teller voll buntem Obst, alles Früchte die ich liebe.




Sonntag, 21. September 2014

Parzelle Mitte September


Und wieder ist ein Monat um. Wir hatten sehr viel Regen. Die wenigen Tage an denen es nicht geregnet hat waren wir damit beschäftigt zu ernten, Unkraut zu jäten und kaputte Pflanzen auszureißen. Durch die nass kalte Witterung haben sich die zwei gefürchtetsten Gemüsegartenpilze Braunfäule und Mehltau wie ein Lauffeuer verbreitet. Innerhalb kürzester Zeit sind fast alle Tomatenpflanzen sowie etliche Kürbisgewächse diesen Krankheiten zum Opfer gefallen.
Aber es gab auch Erfreuliches.
Fisolen konnten wir so viele ernten wie nie zuvor. Unsere Rüben sind dieses Jahr echt gewaltig, groß und süß. Trotz des komplett ungeeigneten Wetters gab es einige Okra Schoten zu ernten und auch die Kartoffelernte hat außergewöhnlich große schöne Knollen hervorgebracht.


Eigentlich darf ich mich ja nicht beklagen. Unsere Tomatenernte dieses Jahr war überreich. Die Tomaten waren durchwegs sehr groß und haben nach kaum etwas geschmeckt. Insgesamt konnten wir um die 20 Halbliter Gläser Tomatensauce einkochen.

Bilder wie das folgende waren in den letzten Wochen die Regel. Fisolen und Inka-Gurken in rauen Mengen. Entsprechend oft gab es Inka-Gurken & Fisolen Carbonara Sauce zu Spaghetti.

 

Fragt man mich nun welche der Beiden Inka-Gurken Sorten ich empfehlen würde, so ist es ein klares Beide. Bisher hatte ich Cyclanthera pedata immer den Vorzug gegeben, dieses Jahr allerdings hat Cyclanthera brachystachya ein gutes Monat vor C. pedata zu tragen begonnen. Die Früchte sind zwar etwas kleiner und die Kerne reifen schneller aus, allerdings bringt ein ganzes Monat natürlich auch sehr viele zusätzliche Früchte. C. pedata legt jetzt erst so richtig los, während wir von C. brachystachya schon etliche Mahlzeiten genossen haben. C. pedata punktet dafür mit großen gleichförmigen Früchten die ein etwas größeres Erntefenster haben bevor die Kerne hart und die Früchte hohl werden.

Links: Cyclanthera pedata                Rechts: Cyclanthera brachystachya
Besondere Freude bereitet mir momentan der Nachwuchs unserer Zauneidechse. Das große Muttertier hatte sich ja den Kompost-Sack am Ende unserer Parzelle als Wohnung ausgesucht und dort genau das gemacht was ich schon erwartet hatte, nämlich Nachwuchs gezeugt. Die kleinen Eidechsen sind zwar scheu, aber auch recht neugierig. Sie erkunden die gesamte Parzelle, kommen zum Sonnen aber immer wieder zu dem Sack zurück.



Sehr wacker geschlagen haben sich dieses Jahr unsere Kartoffeln. 7,75kg haben wir aus der Erde geholt. Da ein Großteil der Kartoffeln dieses Jahr auch geblüht und Früchte produziert hat, habe ich auch wieder Saatgut genommen. Vielleicht starte ich nächstes Jahr ja wieder einen Versuch Kartoffeln aus Samen zu ziehen, zusätzlich zu normalen Saatkartoffeln.
Was mich neben der Größe der Kartoffeln besonders gefreut hat ist der große Farbreichtum, gelb, rot, violett, alles dabei.


Kartoffelbeeren

Nachdem wir die Kartoffelfelder abgeräumt hatten war dort natürlich viel Platz. Wir haben die Erde etwas umgestochen und dann in zwei Beete geteilt. Auf diese zwei Beete habe ich Spinat ausgesät. Der Spinat ist bereits gekeimt und ich hoffe, dass er bald reichlich Blattmasse ausbildet.



Sehr schön, wenn auch relativ klein, sind unsere Okra Pflanzen. Ich lasse jetzt eine Schote ausreifen in der Hoffnung Saatgut für nächstes Jahr zu gewinnen. Auf den Pflanzen sind noch jede Menge Knospen. Sollte das Wetter jetzt noch längere Zeit sonnig und warm werden, denke ich, dass wir noch einige Schoten werden ernten können.




Nachdem zu Beginn der Saison lediglich eine einzige Spargelerbsenpflanze gekeimt ist, hatte ich die Hoffnung auf große Ernte eigentlich schon aufgegeben. Jetzt produziert diese eine Pflanze aber Massen an Schoten. Roh schmecken sie mir jetzt nicht wirklich. Im Mischgemüse waren sie allerdings sehr gut. Das Hauptproblem ist, dass man die Schoten extrem jung ernten muss damit sie noch zart sind. Bei älteren Schoten bildet sich innen eine harte Hülse, was das Essen ein wenig zur Spielerei macht. Es hat mich an das Essen von Garnelen erinnert: Erst die weichen Flügel mit den Zähnen abstreifen, dann die Hülse mit den Zähnen aufbrechen und die Erbsen raus essen.

Einer der vielen Zweige unserer Spargelerbse mit Blüten und Früchten
Unsere Artischocken gedeihen dieses Jahr so gut wie nie zuvor, allerdings lässt sich nach wie vor nicht eine einzige Knospe sehen.


Seit kurzem ernten wir Bohnen. Bohnen aus den Schoten zu holen gehört zu einer meiner liebsten Tätigkeiten. Es ist einfach eine Freude die wunderbaren Farbkombinationen zu betrachten die die violetten Bohnen mit den grünen Schoten ergeben. Obwohl das Bohnenrankgerüst mittlerweile komplett vom einen Kürbis überwüchert ist, gedeihen die Bohnen gut und produzieren viele Schoten.





Die Maisernte hat nun auch begonnen und wieder habe ich Probleme den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu erkennen. An den Staubfäden kann ich mich nicht orientieren, da die immer von irgendwelchen Käfern abgefressen werden. Ich versuche daher die Größe der Körner durch die Hüllblätter hindurch zu erfühlen, was eher schlecht als recht funktioniert.




Sehr viel Freude bereiten uns dieses Jahr die bunten (Roten) Rüben. Wir haben weiße, gelbe, orange, rot-weiß gestreifte und rote. Die Rüben selbst haben eine schöne Größe uns schmecken wunderbar süß. Je heller die Rübe desto süßer ist sie. Je dünkler, desto intensiver ist der erdige Rüben Geschmack. Für einen Salat mische ich gerne die verschieden farbigen Rüben um ein Bisschen von allem dabei zu haben.




Nachdem der Großteil unserer Zucchini-Pflanzen durch den Mehltau eingegangen ist, hatte ich die Hoffnung auf eigene Zucchini schon fast aufgegeben, allerdings gibt es eine Sorte die dem Wetter zum Trotz immer noch steht und Fruchtet. Es ist die Sorte Zephyr, die uns zu Beginn der Saison schon durch ihren ausgesprochen guten nussigen Geschmack und den geringen Wasserverlust beim kochen aufgefallen ist. Alles in allem also eine sehr empfehlenswerte Sorte, die wir auf alle Fälle wieder anbauen werden.


Besonders hübsch sieht unser Süßkartoffelfeld aus. Die kleinen Tagetes Pflänzchen die ich zu Beginn der Saison zwischen die Süßkartoffeln gesetzt hatte, haben das ganze Feld überwuchert und blühen so reich, dass es eine Freude ist. Ich hoffe mal, dass es den Süßkartoffeln darunter genauso gut geht und wir eine gute Ernte haben werden. Meine Idee war ja, dass die Tagetes Nematoden abhalten und somit die Süßkartoffeln schützen, mal sehen ob das wirklich so funktioniert. Aussehen tut es jedenfalls mal sehr hübsch. Sollte mein Plan aufgehen und schöne Süßkartoffeln hervorbringen, bin ich am Überlegen, nächstes Jahr auch Tagetes zwischen die Kartoffeln zu setzen.


Relativ spät in der Saison ist bei mir zu Hause in der Schale in der ich die Jungpflanzen vorgezogen habe noch eine kleine Pflanze aufgegangen. Offenbar war ein Same irgendwo daneben gefallen und hat sich entschieden trotz der widrigen Umstände zu wachsen. Ich habe die kleine Pflanze gemeinsam mit einer sehr spät aufgegangenen Litschitomate auf das Blumen und Kräuter Beet ganz am vorderen Ende der Parzelle gesetzt. Mit der Zeit hat sich herausgestellt, dass die unbekannte kleine Pflanze eine Erdkirsche ist. Während die anderen Erdkirschen nun schon aufgehört haben zu tragen, beginnt diese kleine Pflanze gerade damit. Nächstes Jahr muss ich die Erdkirschen versetzt anbauen um die Erntesaison ein wenig auszuweiten. Dieses Jahr freue ich mich über den kleinen Nachzügler der mich jetzt bald mit reifen Früchten beschenken wird.


Das die Erdkirschen Ihre reiche Fruchtproduktion nun eingestellt haben ist zwar schade, allerdings beginnen jetzt im Gegenzug die Andenbeeren zu reifen.


Geerntet haben wir in letzter Zeit auch Melothria, Melanzani, Paprika, Brokkoli, Karfiol, Kürbisse und eine Melone.







Der Großteil der Tomaten ist zwar an der Braunfäule eingegangen, allerdings gibt es immer noch ein paar Pflanzen die noch gesunde Früchte hervorbringen, allen voran die gelbe Wildtomate.


Unlängst hab ich auch wieder mal ein Gartenrundgang-Video gemacht.

Hier ist die Deutsche Version:


Hier ist die Englische Version:


Zum Abschied gibt es hier noch ein paar weitere Bilder.