Sonntag, 25. Januar 2015

Unser Garten

Modell unseres Gartens gefaltet von Gerwin
Lange Jahre haben wir gesucht und dann ging plötzlich alles ganz schnell.
Bei dem Kleingartenverein bei dem wir schon seit längerem für einen Garten vorgemerkt sind sind zwei Gärten frei geworden. Eigentlich wollten wir den Garten bei uns im Bezirk, 100 Quadratmeter größer als der andere, dafür sehr viel weniger Ablöse zu zahlen. Sonnige Hanglage in Terrassen angelegt mit nur drei Bäumen darauf sowie einer 40 Quadratmeter Hütte. Ziemlich perfekt. Der Größte Nachteil, um hinzukommen geht man eine Viertelstunde steil bergauf.
Die Benachrichtigung für den Besichtigungstermin kam sehr kurzfristig und wie es der Zufall wollte hatten wir keine Zeit, da wir schon fix einen Kurztrip zur Italienischen Origami Convention gebucht hatten. Also habe ich in meiner Verzweiflung jemanden organisiert der den Garten statt uns besichtigen sollte. Was soll ich sagen, die Person hat vergessen und der Garten wurde an jemand anderen vergeben. Ärgerlich aber nicht mehr zu ändern.

Die Woche darauf war die Besichtigung des zweiten Gartens. In der Hoffnung vielleicht doch noch an den ersten Garten zu kommen waren wir gleich die ersten vor Ort um den Garten zu besichtigen. Er ist 200 Quadratmeter groß, schön gepflegt mit etlichen, Bäumen, Sträuchern und Blumen. Ein großer Teil des Gartens ist mit Waschbetonplatten ausgelegt. Es gibt eine 20 Quadratmeter Hütte und einen Schuppen. Nicht viel Platz, aber ganzjährig nutzbar, mit Wasser, Strom und Kanalanschluss.
Der Garten ist in einer Viertelstunde zu Fuß von uns aus zu erreichen. Verkehrstechnisch ist er gut gelegen mit Bahnhof und U-Bahnstation in Fußreichweite. In unmittelbarer Nähe gibt es zudem einen Baumarkt, einen großen Supermarkt sowie einige kleinere Läden. 
Erst hieß es wenn sie sich für uns entscheiden, könnten wir Mitte Januar alles regeln, dann haben sie gemeint vielleicht könnten wir es beschleunigen, so dass wir den Garten schon Anfang Januar übernehmen könnten und dann gab es noch eine Revision... Eine Woche später war der Garten unserer.

Am 19. Dezember hatten wir Schlüsselübergabe und seither sind wir stolze Gartenbesitzer.




Da das Wetter noch Frühlingshaft schön war haben wir uns gleich in die Arbeit gestürzt. Als erstes haben wir die Waschbetonplatten in der Mitte des Gartens sowie die große Thujenhecke entfernt.



Unter den Eckplatten waren dicke Betonpfeiler vergraben.


 Hier soll später mal unser Gemüsebeet entstehen.


Ende Dezember mussten wir aufgrund des Wetters unsere Arbeit leider unterbrechen.


Aber Mitte Januar ging es dann weiter.


Nachdem wir alles per Hand umgestochen haben, haben wir die Erdschollen mit einer elektrischen Motorhacke zerkleinert.


Hinter dem Haus haben wir einen Komposter aufgestellt.


Auch die Dornenhecke an der Nordseite des Gartens musste weichen, dort wollen wir Obstbäume pflanzen.




Die Obstbäume vorhandenen Obstbäume haben alle einen frischen Leimring sowie einen Weißanstrich bekommen.



An Obstbäumen und Sträuchern waren bei der Übernahme bereits vorhanden:
2 Sauerkirschen
1 Süßkirsche
2 Zwetschken
1 Apfel
1 Marille
1 Pfirsich
4 Weinstöcke (Rote Trauben mit Kernen)
Brombeeren
Himbeeren
3 Ribiseln
1 Korkenzieherhasel

Ende Januar haben wir unseren ersten Baum gepflanzt, eine Kaki "Cioccolatino".


Auch drei japanische Weinbeeren haben einen Platz in einem der Randbeete bekommen.


Auch unser erstes Gartenmöbel haben wir schon. Es handelt sich um eine Sitzbank, die man ganz einfach zu einer Tisch-Bank-Kombination ausklappen kann.


In Aktion könnt Ihr das Ganze hier sehen - und ja, es war wirklich so warm am 10. Januar:
https://plus.google.com/112336147904981294875/posts/4JrcJ6AZMQi

Die kalten Schneereichen Tage zum Jahreswechsel haben wir dazu genutzt Hausrat für die Hütte zu besorgen. Auch unser Gewächshaus wurde schon geliefert. Es soll dort hin kommen wo momentan noch der Geräteschuppen steht.
Die Hütte selbst ist voll ausgestattet mit Küche, Dusche und WC. Es gibt zwei Zimmer, einen Wohnraum und ein Badezimmer.



Das Sofa im Wohnraum werden wir durch ein anderes ersetzen, das Schlaffläche für zwei Personen bietet, damit wir auch in der Hütte übernachten oder Gäste beherbergen können.

Hier sind noch einige Impressionen aus unserem neuen Garten.







Saison Ende

Ende Oktober mussten wir wieder mal viel zu früh unsere Parzelle für den Winter abgeben. Das Wetter war noch traumhaft schön und viele Pflanzen haben noch reichlich Ernte produziert.
Unter den ganz fleißigen Produzenten waren wieder mal die Inka-Gurken aber auch der Malabarspinat.
Überhaupt gibt es noch so einiges an Blattgemüse zu ernten, wie zum Beispiel den noch spät gesäten Spinat, den frisch ausgetriebenen Mangold und sogar noch ein paar Blättchen Neuseeländerspinat, der erst im letzten Monat beschlossen hat zu keimen.


Die Okra beschenken uns auch noch mit schönen Blüten und Schoten.


Im letzten Monat gibt es noch viel zu ernten.
Unser Piena di Napoli Kürbis hat eine riesige Frucht hervorgebracht.
Jetzt Ende Januar essen wir bereits seit einer Woche daran und haben immer noch den halben Kürbis übrig. Er hält sich echt gut, Geschmack- und Konsistenzmäßig gibt es aber eindeutig bessere Kürbisse.


Bei der Karottenernte fällt auf, dass dieses Jahr nur die gelben Karotten gut gewachsen sind. Die violetten haben auch ein paar schöne Rüben hervorgebracht, aber bei Weitem nicht so viele, die orangen sind alle mickrig geblieben. Sehr viele Karotten sind nicht über das Keimstadium hinaus gekommen, obwohl sie reichlich Platz gehabt hätten. Bei der Ernte ziehe ich unzählige Karottenbabies aus der Erde, die einfach nicht gewachsen sind.


Wie bereits zu erwarten war ist die Rote Rüben Ernte extrem gut ausgefallen. Dieses Jahr haben wir sehr viele schöne große Rüben in allen Farben. Es sind auch einige echte Riesen dabei.


Auf einer anderen Parzelle ist eine Sorghum Hirse wild aufgegangen. Ich bin erstaunt über mich selbst, dass ich auf die Frage ob ich wisse was das ist tatsächlich sofort die Antwort weiß.


Eine überraschende Ernte bescheren uns die Radieschen die sich selbst fleißig ausgesamt haben und in den letzten Tagen noch reichlich genußreife Knollen hervor bringen. Eines hat lustigerweise zwei Blattbüschel und sieht aus wie ein Herz.


Rasch geht es nun dem Ende zu und es ist noch viel zu tun.
Am Rand stecken wir wieder Knoblauch, in der Hoffnung, dass der Traktor ihn beim Umgraben nicht erwischt.


All die Klettergerüste müssen abgebaut und die Tomatenstangen nach Hause mitgenommen werden.
Große Pflanzen müssen wir vor der Parzellenübergabe zerkleinern.
Es tut schon weh gesunde tragende Pflanzen raus zu reißen, aber es bleibt uns nichts anderes übrig.
Am letzten Tag gibt es dann noch ein gemeinsames Aufräumen und Abernten.
Es ist schon erstaunlich was die Leute zum Teil zurück lassen. Unter anderem habe ich einen großen Muskatkürbis und gewaltige Sellerie-Knollen sowie etliche reife Physalisbeeren gefunden.

So sieht das Feld nach dem Aufräumen aus:



In den nächsten Tagen wird es umgeackert werden und dann ein halbes Jahr brach liegen bevor wir es Anfang Mai wieder bekommen. Was für eine Verschwendung.

Hier ist noch ein letztes Bild von unserer Artischocke, ich hoffe sie übersteht den Winter gut und beschenkt uns nächstes Jahr endlich mal mit einer Knospe.