Samstag, 11. April 2015

Gewächshaus

Juhu, es steht! Unser Gewächshaus ist fertig.



Geplant war es ja von Anfang an. Nach genauem Ausmessen des Platzes und durchforsten diverser Angebote haben wir uns für ein Gewächshaus mit 9 Quadratmeter Grundfläche entschieden.
In der Breite hatten wir 250cm Platz, in der Länge hatten wir etwas Spielraum, da das Beet an der Kopfseite auch verkleinert werden konnte. Die Abmessungen des Gewächhauses für das wir uns entschieden haben sind (LxBxH) 366x244x227cm, Seitenhöhe 142cm. Wir können also fast überall darin bequem aufrecht stehen. Die Verglasung ist aus 6mm Hohlkammerstegplatten.

Aber mal von Anfang an. Bevor wir mit dem Bau beginnen konnten gab es nämlich noch einiges zu erledigen. Hier ist der Platz an dem wir das Gewächshaus aufstellen wollten:



Wer genau hinsieht wird erkennen, dass da schon eine Hütte steht, ein Geräteschuppen um genau zu sein. Unter dem Schuppen liegen jede Menge Waschbetonplatten (50x50x5cm)
Links im Bild sieht man zudem einen großen Strauch mit langen spitzen Dornen. Ach ja und die Beetstücke die vorne im Bild zu sehen sind mussten auch weichen.

Da wir erst einige andere Arbeiten zu erledigen hatten (z.B. das Gemüsebeet musste für die ersten Aussaaten fertig werden), und dann das Wetter nicht mitgespielt hat, sind wir mit dem Aufbau des Gewächshauses etwas in Verzug geraten. Aber sobald das Wetter wieder mitgespielt hat konnte es losgehen.

Geliefert hatten wir das Gewächshaus ja schon vor einer Weile bekommen. Hübsch verpackt in ein paar Kartons.



Zumindest die Fenster und Türen konnten wir ja schon mal zusammen schrauben. 



Dann ging es mit der richtigen Arbeit los.
Als erstes musste der Strauch weichen, oder sollte ich besser sagen "die dornige Bestie".


Als zweites haben wir den Schuppen abgerissen. Das war gar nicht so einfach wie wir es uns zuerst vorgestellt hatten. Trotzdem hatten wir es relativ rasch erledigt.


Dann mussten wir die Waschbetonplatten entfernen. Keine Ahnung was die Teile wiegen, aber jedenfalls sehr sehr viel. Um sie vom einen Ende des Gartens zum anderen zu bringen haben wir sie einzeln in die Scheibtruhe gehievt.


Ein ganz neuer Blick auf den Garten tut sich auf.


 Ui, so viel Schotter.



Den vielen Schotter haben wir zusammengerecht und in Bauschuttsäcke gefüllt. Einen Teil des Schotters werden wir später noch brauchen. Einerseits wollen wir außen um das Gewächshaus die Fugen damit füllen und auch für die Wurzelsperre unseres zukünftigen Feigenbaumes werden wir noch Schotter benötigen. Was wir mit dem Rest machen wissen wir noch nicht.
Leider hatten wir nicht ausreichend Säcke und mussten vom nahe gelegenen Baumarkt noch welche nach holen. Unglaublich was für Qualitätsunterschiede es da gibt. Von den neuen Säcken (weiß-rot) ist gleich mal einer gerissen. Sie fühlen sich auch viel weicher und dünner an als die die wir schon hatten. (orange-durchsichtig).

Als nächstes mussten wir die Beete verkleinern und vorne noch ein paar Wegplatten verlegen. Ein paar der Blumen im Beet haben wir an andere Stellen versetzt, einen großen Teil haben auch die Nachbarn bekommen. Die übrige Erde aus den Beeten haben wir mal grob über die Fläche verteilt.
So hat es fertig ausgesehen. Links hinten liegen noch die Schotter-Säcke.


Nachdem das mal geschafft war konnten wir das Fundament aufbauen. Oder zumindest hätten wir gekonnt, wenn die Verbindungsteile gepasst hätten. Zum Glück war der Kundenservice des Händlers bei dem wir das Gewächshaus gekauft haben sehr freundlich und hat uns rasch passende Verbindungsteile nachgeschickt. Mit einer Woche Verzögerung konnte es somit weiter gehen.


Nachdem das Fundament mal montiert war haben wir den Boden einmal gründlich umgegraben und massenhaft große (Ziegel-) Steine sowie einen halb vermoderten Baumstumpf zutage gefördert.
Obwohl die Erde durch das Umgraben sehr weich geworden ist, wollte ich die Arbeit einmal machen bevor das Gewächshaus steht. Sollten wir mit der Motorhacke umgraben wollen wenn das Gewächshaus mal steht, könnten uns solche großen Steine sicher locker die Scheiben durchschlagen.

Nachdem das Erledigt war haben wir mal den Gewächshausrahmen am Fundament befestigt.


Noch ein letzter Blick aus der Ecke auf den Garten bevor das Gewächshaus die Perspektive wieder unmöglich macht:


Für den Zusammenbau ist es notwendig die Front und Rückseite des Gewächshauses komplett aufzubauen und durch Dachträger zu verbinden bevor wieder ein Punkt erreicht ist an dem genug Stabilität erreicht ist um eine Pause machen zu können.
Am Ostersonntag haben wir uns ans Werk gemacht. Gerade hatten wir die ersten zwei Stangen und die dazwischen gehörenden Scheiben montiert, da hat es zu regnen angefangen. Also haben wir schnell wieder alles abgebaut und sind ins Haus geflüchtet.
Kurze Zeit später schien wieder freundlich die Sonne auf uns herab und wir beschlossen einen zweiten Versuch zu wagen. Kaum hatten wir die erste Seite fast fertig hat es angefangen zu schneien und starke Windböen zerrten drohten alles kaputt zu machen. Ziemlich frustriert haben wir schnell alles wieder auseinander genommen und die Arbeit für das restliche Wochenende ruhen lassen.

Nach einer sehr wechselhaften Woche ist es zum Wochenende hin immer schöner geworden und am Freitag Nachmittag konnten wir die Arbeit wieder aufnehmen. Durch die bereits erworbenen Erfahrungen ging der Aufbau recht rasch von statten.



Der Einkaufswagen und die Grabgabel sollen verhindern das Windböen die ganze Konstruktion umblasen. Haben sie auch sehr brav getan. So lange die Seiten noch nicht verbunden sind ist das ganze nämlich recht instabil. Zum Glück war es ein absolut Windstiller Tag, sonst wäre der Aufbau nicht möglich gewesen.

Die Vorderseite geht natürlich etwas anders aufzubauen.


So, mit den Verbindungsteilen zwischen den zwei Seiten ist es jetzt stabil genug es über Nacht stehen zu lassen.



Aber es war noch Zeit, also haben wir noch die Fenster eingehängt und die Querträger am Dach montiert.



Ein abschließendes Foto von Freitag fehlt mir leider, aber es sieht schon sehr nach Gewächshaus aus.

Am Samstag mussten wir dann die ganzen Scheiben einhängen. Dabei gab es allerdings ein Problem. Waren die Wände alle gerade, sind die Dachscheiben schräg gestanden und wenn wir die Dachscheiben gerichtet haben, waren die Wandscheiben alle schräg. Was tun? Eine Messung mit der Wasserwaage ergab, dass das Fundament genau im Lot war (Wir haben ein tolles Augenmaß!), trotzdem wollte es einfach alles nicht zusammen passen. Nach einiger Grübelei hat uns ein Nachbar auf die richtige Spur gebracht. Er hat bemerkt, dass die Winkel nicht rechtwinklig sind. Unser Fundament war also kein Rechteck, sondern eine Raute. Um das ganze zu beheben mussten wir das Fundament an der linken Seite aus dem Boden ziehen und um ein solches Stück verschieben, bis die Beiden Diagonalen des Gewächhauses gleich lang waren. Es ging nur um wenige Zentimeter, aber die haben es ausgemacht. Der Hintere Bodenhaken hat bei der Aktion leider sehr gelitten und wir konnten die Eckpfeiler auch nicht mehr so weit in die Erde einschlagen wie sie einmal waren, weshalb wir die anderen zwei Ecken auch leicht anheben und mit Erde fixieren mussten um wieder ins Lot zu kommen. In den nächsten Tagen werden wir die Spalte rund um das Gewächshaus mit Schotter auffüllen, dann ist das alles nicht mehr so schlimm.


Sieht ja schon ganz gut aus.

Zeit mal eine Pause zu machen, das traumhaft schöne Wetter zu nutzen und zu grillen.


Nachdem nun alle Scheiben gerade waren haben wir sie rundherum ordentlich fixiert. Dann haben wir die automatischen Fensterheber montiert. Die Temperatur im Gewächshaus war schon auf gut 40 Grad angestiegen. Leider waren die Schrauben die bei den Fensterhebern dabei waren zu kurz, weshalb wir noch schnell zum Baumarkt gegangen sind um ein paar Dinge zu besorgen, unter anderem längere Schrauben. Der eine Fensterheber war gleich ganz offen, der andere ließ sich nicht dazu bewegen sich zu öffnen. Hoffentlich ist er nicht kaputt. Wir schauen uns das morgen nochmal an und wenn er dann auch nicht funktioniert werden wir wohl den Kundendienst nochmal anschreiben müssen.


Dann mussten noch jede Menge Querstreben zur Stabilisierung angebracht werden und zu guter Letzt musste noch die Schiebetüre montiert werden. Und dann, dann waren wir fertig!



Schnell ein paar Fotos gemacht und unser Werk von allen Seiten Bewundert.
Innen haben wir zum Abschluss ein Minimum Maximum Thermometer an eine der Schrauben gehängt, da war auf einmal ein eigenartiges Geräusch zu hören. Der Himmel hat wohl beschlossen unser Werk gleich mal zu weihen, hat es doch tatsächlich zu regnen angefangen.

Wir haben dann ganz schnell das ganze Werkzeug weg geräumt und ein paar Pflanzen ins Gewächshaus gestellt, bevor wir uns auf die überdachte Terrasse gesetzt haben und das Tageswerk mit Kuchen gefeiert haben.

Im Regen hat die Forsythie besonders schön gestrahlt. Ein schöner Ausklang für einen arbeitsreichen Tag.